Die Richtlinien eines Corporate Design finden in allen Kommunikationsmitteln eines Unternehmens, eines Vereins oder einer Kirchengemeinde ihre Anwendung. Dies beginnt beim Briefpapier für die täglichen Briefe oder Rechnungen und bei den Visitenkarten für einzelnen Mitarbeitenden, erstreckt sich über den Internetauftritt, Beiträge für Social Media-Kanäle und endet schließlich beim Fuhrpark des Unternehmens und bei der Beschilderung im Unternehmensgebäude.
Auch die Wirkung nach innen, das heißt in das Unternehmen hinein, ist nicht zu unterschätzen. Durch die Richtlinien für ein einheitliches Design werden Vorgänge vereinfacht und die Identifikation der Mitarbeitenden mit dem Unternehmen wird gestärkt und verbessert.
Logo
Das einprägsamste Element eines Corporate Design stellt das Logo dar. Ziel ist die Schaffung einer eindeutigen Marke, an die man sich gut erinnert, weil sie sich ins Gedächtnis einprägt. Dies ist dann der Fall, wenn das Logo zum Auftraggebenden passt.
Ein Logo kann entweder aus einem einprägsamen Schriftzug (Wortmarke) oder aus einem prägnanten grafischen Element (Bildmarke) bestehen. Oftmals werden diese beiden Elemente kombiniert.
Bei der Entwicklung eines Logo muss immer der Grundsatz gelten: Form follows function. Beim Logo geht es nämlich nicht darum, ein künstlerisches oder buntes Bild zu schaffen, sondern die Prägnanz und Klarheit stehen im Vordergrund. Ein Logo muss auf den ersten Blick verstanden werden. Zudem muss ein Logo in verschiedenen Varianten funktionieren, also auch, wenn es nur in schwarz-weiß gedruckt werden kann oder wenn eine Tochterfirma das Logo in adaptierter Form verwendet.
Typografie
Bei der Schaffung eines Corporate Design wird ebenfalls festgelegt, welche Schriftart bzw. welche Schriftarten für die Kommunikation fortan verwendet werden sollen. Bei der Wahl der richtigen Schrift ist neben einer guten Lesbarkeit in allen Medien die grafische Wirkung entscheidend: Eine serifenlose Schrift wirkt moderner als eine Schrift mit Serifen. Ein Schrift mit Serifen ist vor allem bei längeren Fließtexten besser lesbar. In Printprodukten lassen sich beide Schrifttypen auch gut kombinieren. Im Web greift man auf eigene Webfonts zurück, um auch hier das einheitliche typografische Bild zu erhalten.
Bildsprache
Auch die Wirkung und Sprache der Bilder wird im Corporate Design definiert. Hier werden gewisse Anforderungen an Bilder und grafische Elemente festgelegt, zum Beispiel welche Farbigkeit Abbildungen haben sollen, wie groß die Bilddateien sein dürfen und ob Hoch- oder Querformat auf der Website bevorzugt wird. Es wird aber auch bestimmt, welche Aussage mit Bildern transportiert werden soll.
Gestaltungsraster
Im so genannten Gestaltungsraster wird definiert, wo sich Text- und Bildelemente auf einem Kommunikationsmedium befinden sollen. So wird ein Raster für Print- und Onlinemedien entworfen, um beispielsweise festzulegen, ob das Logo jeweils auf der Rück- oder Vorderseite eines Flyers eingebunden wird oder um zu definieren, wie das Verhältnis zwischen Text und Bildern sein soll. Aber auch die Größen der Überschriften und der Fließtexte und die unterschiedlichen Zeilenabstände werden vereinheitlicht.
Farbkonzept
In der grafischen Wirkung spielt eine entscheidende Rolle, dass die Unternehmensfarben genau definiert werden. Bei der Erstellung eines Corporate Design werden daher die exakten Werte der verwendeten Farben festgelegt. Der praktische Nutzen einer Farbe muss hier stets bedacht werden. Helle Farben transportieren zwar Leichtigkeit und eine freundliche Wirkung, dennoch muss auf ausreichend Kontrast geachtet werden, um eine gute Lesbarkeit zu garantieren.
Da Farbtöne viele Abstufungen haben, die ihre jeweils eigene Wirkung erzielen und da nicht jede Farbe mit jeder gleich gut kombinierbar ist, müssen Farben jeweils für Print- und Onlinemedien in ihrem entsprechenden Farbmodus definiert werden. So kommt beim Druck der Farbraum CMYK (Cyan-Magenta-Gelb-Schwarz) zum Einsatz, auf dem Monitor eines PCs, Tablets oder Smartphones werden Medien hingegen im Farbmodus RGB (Rot-Grün-Blau) dargestellt.
Neben den Farbräumen RGB und CMYK gibt es noch weitere Farbmodelle. Für den Druck kommen häufig Sonderfarben zum Einsatz, die über einen speziellen Farbfächer ausgewählt und fertig gemischt vom Herstellenden bezogen werden. Die bekanntesten und am weitesten verbreiteten Modelle sind HKS, Pantone und RAL. Mithilfe des Farbfächers erarbeiten wir mit dem Auftraggebenden den Einsatz und die späteren Kombination von Farben. Die gewählte Farbe sieht dabei immer und weltweit gleich aus – ganz unabhängig von Druckereien, Farbprofilen oder subjektivem Empfinden.